
Glemseck 101 - Vespa sürprizi ile motosiklet etkinliği 2023
Glemseck 101 Round 16 – die Rollerklasse hat Premiere
„Balls of Fire“, so hat das Glemseck 101 die Rollerklasse „Rock`t Roller“ auf seiner Facebook Seite angekündigt. Das Glemseck 101, das ist die größte Motorradveranstaltung Europas. 40.000 Besucher fanden 2023 den Weg an den Abschnitt der ehemaligen „Solitude“ Rennstrecke vor den Toren Stuttgarts. Diesen Status hat sich dieses Treffen zu recht erarbeitet. Mittelpunkt ist eine klassisches Beschleunigungsrennen. Oldscool handgestartet mit einer Flagge, ohne Zeitmessung, auf 200m. Teilnehmen dürfen handgemachte Umbauten von Motorrädern. Meist sind die Fahrer, die Schrauber und die Designer. Es geht immer auch um den Style der Maschinen, nicht nur um deren Performance. Wer hier mitfahren darf hat eine Leidenschaft für sein Gefährt, die schon auf den ersten Blick deutlich wird. Egal ob Profil oder Hobbyschrauber, hier fahren nur Leute, die auch nach Feierabend noch ölige Finger haben.

Diese Mischung zieht alle Arten von Zweiradverrückten an. Es kommen Tourenfahrer, Sportfahrer, Motocross Fahrer, Rocker. Aber vor allem kommen Customizer und Racer, vom Hinterhofprojekt bis zu den großen Marken der Motorradwelt. Sie alle erliegen der Faszination die diese Mischung aus Passion und Speed, die dort zwischen den Strohballen den Strip runterdonnert, ausstrahlt.
Der Gravitationskraft dieser Faszination bin ich schon seit Jahren erlegen. Einmal vor dieser genialen Kulisse fahren. Der Reiz sich mit Motorrädern zu messen und nicht mit Rollern untereinander. Eine Herausforderung mit dünnen Aussichten auf Erfolg, aber großen Aussichten auf viel Spaß.
Leider schien es unmöglich mit einem Roller einfach mal am Glemseck 101 Rennen teilzunehmen. Es gab keine Klasse, in die Roller passten. Für jede Klasse musste man sich bewerben, es gab mehr als genug Fahrer, die gerne Teilnehmen würden. Die Warteliste war lang und die Veranstalter hatten nicht gerade auf eine Anfrage von Rollern gewartet.

Natürlich war ich nicht der einzige Rollerfahrer, der gerne dort an den Start gehen würde. Veit Nübel ist nicht nur ein Stuttgarter „Local“, er ist auch ein sehr guter und erfahrener Fahrer und wir haben zusammen schon andere Projekte ins Leben gerufen. Er rief mich an und brachte den Stein ins Rollen. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: 2023 durften wir im Glemseck an den Start gehen. Auf Einladung des „Rocket Race Club“ haben wir eine halbe Stunde Zeit auf der Rennstrecke bekommen, um eine Rollerklasse mit acht Rollern im KO System auszufahren. Also leider nicht gegen Motorräder, aber eine eigene Rollerklasse war mehr, als wir uns erhofft hatten.
Der „Rocket Race Club“ organisiert seine eigenen Rennklassen innerhalb des Glemseck 101 Wochenendes. Spektakuläre Café Racer Umbauten mit viel Bumms für den Dragstrip stehen in ihrem Fahrerlager. Wir durften in diesem Jahr mit unseren Rennrollern dazu kommen und hatten auf und abseits der Strecke viel Spaß. Gute Schrauber, gute Typen.
Bildergalerie Glemseck 101 2023
Am Sonntag um 14:30 war es dann soweit. Leicht verkatert aber bei perfektem Wetter schoben wir die Roller in den Vorstart-Bereich. Noch lief die „Big Coffee Class“. Vierzylinder Motorräder mit 750 bis 1300 ccm. Umgebaute Motorradlegenden wie Suzuki GSXR oder Yamaha V-Max aus den 80er und 90er Jahren waren am Start. Eine eindrucksvolle Show. Überlegen gewonnen von einer für Drag Rennen optimierten GSXR mit 1300 ccm aus Italien.
Dann gehen wir an den Start. Bei mir schießt das Adrenalin durch die Decke. Vor einer Tribüne mit tausenden von Zuschauern bin ich selten gefahren. Im Publikum fast ausschließlich Motorradfahrer. Wie werden Roller auf dieser Veranstaltung angenommen?
Die Flagge fällt, ich fahre das erste Rennen. Bis zum Zielstrich gibt es keine Wahrnehmung außerhalb der acht Meter Asphalt, die vor dem Vorderrad schmäler werden. Auf der Rückfahrt war ich gespannt, wie die Roller als Starter angenommen werden? Dann die Überraschung: die Tribüne Applaudiert und feiert. Mit der Performance der alten Schaltroller hatte kaum jemand gerechnet. Am Ende sind hier alle Petrolheads, wer abliefert wird respektiert. Der Spirit dieser Veranstaltung ist einmalig!

Ich habe das Glück die Rollerklasse zu gewinnen. Wir hatten wirklich ein sehr starkes Fahrerfeld mit sehr schnellen Rollen beisammen. Im Finale ging es gegen Tobi Meusburger aus Österreich. Eine Vespa Smallframe mit einem High-End BFA Plattendrehschieber Motor. Tobi hat nicht nur einen der schnellsten Roller, er ist auch extrem Stark gefahren und hat mir und meinem VNA Renner mit 400er Egig Zylinder ein knappes Rennen geliefert. Die beste Show die wir dem Glemseck bieten konnten!
Im Anschluss lassen die Veranstalter doch noch ein Rennen gegen ein Motorrad zu. Der Gewinner der Roller Klasse, gegen den Gewinner Big Coffee Class. Also ich gegen den Suzuki GSXR Dragster. OK, ich bin bei solchen Duellen recht optimistisch, aber bei diesem Gegner hatte ich schon Angst, es könnte etwas langweilig werden. Egal, dann muss ich mich halt beeilen… Den Start kann ich knapp gewinnen und mich bis zur Mitte des zweiten Ganges und ca. der halben Strecke wehren. Dann kommt die Gixxer vorbei. Ich schalte in den dritten Gang und verliere bis zum Ziel zum Glück nicht mehr viele Meter. Zweiter Platz in diesem Duell für mich, aber eines der genialsten Rennen, die ich gefahren bin.
Das 16. Glemseck 101 geht zu ende. Wir Rollerfahrer verabschieden uns und sind beeindruckt von der Atmosphäre, die hier unter den Fahrern und im Publikum geherrscht hat. Vielen Dank an den „Rocket Race Club“, an die Organisatoren des Glemseck 101 und an die Zuschauer. Wir kommen wieder, keine Frage!
Die Fahrer der Roller Klasse:
Andre’ Jüterbock, Falco Engelfried, Jesco Schmidt, Michael Ziesel, Nico Gnisci, Patrick Brändle, Tobias Meusburger, Veit Nübel.
Besonderer Dank an: Eva, unser „Startergirl“; Andreas, bester Moderator; Isa und Menzo fürs Strippen ziehen; die Stuttgart Scooterist für Organisation von Zelten Getränken und DJ.