

Die 80er-Jahre hatten begonnen und die Vespa PX sollte eine kleine Schwester bekommen. Daher ergänzte Vespa im Jahr 1982 seine Produktpalette mit der Vespa PK, die zugleich die V50-Modellreihe ablösen sollte. Viele Liebhaber der Vorgängermodelle konnten sich jedoch nur schwer mit der neuen Rahmenform anfreunden, da ihr kantiges Design stark von den vorherigen Smallframe-Modellen abweicht.
Die PK-Modelle haben nicht nur an Größe gewonnen, sondern auch im Laufe ihrer Modellreihen einige technische Neuerungen erhalten. Durch das neue Ausrichten der Stoßkanten verschwanden zudem die Schweißnähte der Rahmenhälften und des Kotflügels aus dem Sichtbereich.
Von 1982 bis 1985 gab es dieses Modell als 50 ccm, 80 ccm, 100 ccm sowie 125 ccm. Ebenfalls begann mit den PKs die Ära der Variomatik, in Form zahlreicher Modelle wie Speedmatic, Plurimatic und Automatic.
Zu Beginn wurden noch die Gabeln der V50 verbaut, wobei diese auch bei späteren Modellen weiterhin serienmäßig zu finden waren. Es gab ein sogenanntes Sparmodell, das ohne Blinker, Handschuhfach, Tachometer, Kontrollleuchte und Bremslicht ausgeliefert wurde.
Auch wenn das Nachfolgermodell dann mit den zuvor genannten Komponenten ausgestattet war, verzichtete man beispielsweise in Italien bei den 50-ccm-Versionen weiterhin auf Tachometer und Bremslicht.
Hauptmerkmal der ersten PK-Serie ist der kleine Tachometer ohne Tankanzeige sowie die von außen zu betätigenden, abschließbaren Seitenklappen. Als sportliches Sondermodell kam 1984 die Vespa 125 ETS hinzu. Deren spezielle Merkmale werden wir gesondert aufführen.
1985 wurde mit der PK-Lusso ein weiteres Sondermodell eingeführt. Hier feierten zahlreiche Bauteile ihre Premiere, die dann bei der XL zum Standard wurden. Außerdem gab es für diverse Länder eigene Modelle beziehungsweise abweichende Bezeichnungen, zum Beispiel die „SS“.
Im Jahr 1986 wurde die PK schließlich von ihrer Nachfolgerin, der PK XL, abgelöst.
Umgangssprachlich auch als „XL1“ bekannt, wurde sie 1986 erstmals vorgestellt und präsentierte sich mit zahlreichen Veränderungen, einschließlich eines überarbeiteten Rahmens.
Durch das größere Gepäckfach konnte die Hupe dahinter positioniert werden, und die Kaskade erhielt ein schlankeres Design. Der Tachometer wurde serienmäßig mit einer Tankanzeige und integrierten Kontrollleuchten ausgestattet. Die Verriegelung der Seitendeckel wanderte unter die Sitzbank, was den Roller optisch deutlich „cleaner“ wirken ließ. Ebenfalls erhielt die Sitzbank ein neues Design.
Die typischen Trittleisten, wie man sie bislang kannte, wurden durch Fußmatten bzw. „Floorboards“ ersetzt. Auch bei den XL-Versionen folgten verschiedene Sondermodelle rasch aufeinander: Beginnend mit der XLS, die mit höherer Leistung punkten konnte, bis hin zum sportlichen Modell PK „Rush“.
Eine neue Regelung der italienischen Verkehrsordnung erlaubte es seinerzeit, die bisherige Leistungsbeschränkung von 1,5 PS zu überschreiten, solange die Geschwindigkeit nicht über 40 km/h lag. Da man somit nicht mehr an die 1,5-PS-Grenze gebunden war, wurde die Nennleistung bei der PK „Rush“ auf 2,3 PS angehoben. Um die zulässige Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, entschied man sich jedoch für ein 3-Gang-Getriebe.
Der Sprung zur kommenden XL2 wird in der Vespa PK50 N (Nuovo) deutlich sichtbar. Eine Sonderversion der „N“ ist die legendäre „Roberta“, die mit fliegenden Schmetterlingen dekoriert wurde. Dabei handelte es sich um eine Zusammenarbeit zwischen PIAGGIO und einem Hersteller für Damenunterwäsche. Allerdings existieren hierzu widersprüchliche Informationen: Offizielle Händlerschreiben belegen diese Version, während auf Bildern häufig Modelle auf Basis normaler XL-Versionen zu sehen sind, die nicht der Nuovo-Linie entsprechen.
Optisch kommen bei diesem Modell bereits typische Applikationen wie das aufgesetzte Heck mit eingelassenem Rücklicht zum Einsatz, ebenso die in das Heck übergehende Mono-Sitzbank, Radkappen und der neue Kunststoff-Kotflügel. Der Lenker selbst ist noch der typische XL1-Lenker mit rundem Tachometer. Das Handschuhfach bleibt zwar unverändert, erhält jedoch ein Ablagefach, wie man es von der Vespa T5 kennt.
Die letzten Modelle der PK XL liefen – je nach Hubraum – 1989 bis 1990 vom Band. Danach begann die Ära der XL2.
Auch wenn durch zahlreiche Sondermodelle die Baureihen teilweise ineinanderfließen, war die eigentliche Markteinführung der sogenannten XL2 im Jahr 1990. Typisches Merkmal ist der komplett überarbeitete Lenker mit seinem gänzlich neu gestalteten großen Tachometer. Während alle Vorgängermodelle ein gegossenes Lenkerunterteil besaßen, wurde bei der XL2 erstmals ein Rohrlenker mit zweiteiliger Verkleidung eingeführt. Ebenfalls neu war die Betätigung der Schaltung: Statt der üblichen zwei Schaltzüge kam nun ein einzelner starrer Schaltdraht zum Einsatz, was einen direkteren Gangwechsel und eine wartungsärmere Mechanik ermöglichten.
Die Verriegelung des Handschuhfachs wurde mit dem Lenk-/Zündschloss kombiniert, wofür eine neue Art von Schlossträger notwendig war. Die Betätigung der Kaltstarthilfe wanderte vom Rahmendurchstieg an den Lenker, wodurch sie deutlich bequemer erreichbar wurde.
Im Zuge dieser Veränderungen überarbeitete man auch die Kupplung. Die altbekannte Kupplung mit Zentralfeder wurde durch eine Ausführung mit sechs kleineren Federn ersetzt. Eine kugelgelagerte Andruckplatte und ein verzahnter Druckpilz mit Ausrückhebel rundeten das System in seiner neuen Form ab.
Selbstverständlich gab es auch bei der XL2 verschiedene Sondermodelle; einige Veränderungen waren bereits bei vorangegangenen Sonderversionen zu sehen gewesen. Das wohl bekannteste Sondermodell ist die HP4 (High Power 4 marche), welche mit einem überarbeiteten Motor eine höhere Leistung erreichte.
Zudem gab es eine weitere Version mit 3-Gang-Getriebe, welches als PK50 HP vermarktet wurde.
Sicherlich haben wir hier einiges übersehen oder bestimmte Sondermodelle nicht erwähnt. Da sich bei den PK-Modellen viele Informationen überschneiden oder selbst Herstellerangaben zum Teil widersprüchlich sind, ist eine eindeutige Zuordnung oft schwierig. Wenn sogar offizielle Werbeprospekte andere Angaben machen als die Werkstatthandbücher von PIAGGIO, wird es kompliziert, eindeutige Fakten festzulegen. Wir bitten daher um Nachsicht, wenn unsere Angaben von euren Erfahrungen abweichen. Gerne korrigieren oder ergänzen wir unsere Datenbanken mit eurer Hilfe.
Gebaut wurde die XL2 vermutlich bis 1996 – soweit es sich nach aktuellem Kenntnisstand recherchieren lässt.
Wer heute nach einer Vespa PK sucht, findet auf dem Gebrauchtmarkt ein breites Angebot in unterschiedlichen Preiskategorien und Zuständen. Aufgrund der hohen Stückzahlen und der langen Produktionszeit ist die Auswahl vielfältig. Originalzustand, gute Pflege und eine nachvollziehbare Historie können sich wertsteigernd auswirken. Seltene Ausführungen, wie die zahlreichen Sondermodelle oder frühe Varianten ohne Blinker, werden teils zu höheren Preisen gehandelt und erfreuen sich besonders bei Sammlern großer Beliebtheit.
Darüber hinaus gilt die Technik der PK-Modelle als robust und vergleichsweise leicht zu warten, was sie auch für Restaurationsprojekte interessant macht. Leider sind nicht mehr alle Ersatzteile verfügbar, sodass teils auf Nachfertigungen oder Gebrauchtteile zurückgegriffen werden muss. Wo suchst du nach diesem Fahrzeug?
Beim Vespa-Händler deines Vertrauens
Kleinanzeigen der Lokalzeitung
Märkte und Messen wie z. B. Mostra Scambio in Italien
Onlinemarktplätze wie www.mobile.de, www.autoscout24.de usw.
Das Modell 50 PK XL stellte Piaggios Antwort auf ein Publikum dar, das die kantigen Linien der bis dahin produzierten PK-Modelle nicht schätzte. Im Jahr 1985 präsentierte man dieses Modell auf dem Mailänder Autosalon. Rund 190.000 Exemplare wurden von Piaggio hergestellt, mit einem damaligen Verkaufspreis von 1.600.000 Lire (heute ca. 1.785 Euro).
Signifikante ästhetische Veränderungen kennzeichneten die Vespa 50 PK XL, da die Vorgängermodelle zu kantig waren. Die Frontpartie erfuhr eine Verbesserung. Sowohl der obere Kasten hinter dem Schild als auch das Schild selbst zeigten nun abgerundete Linien. Das Design der Motorhaube und der Instrumente änderte sich durch die Integration einer Tankanzeige in den serienmäßigen Kilometerzähler. Die Fußrasten waren vollständig mit einer Kunststoffmatte bedeckt. Bei den Rädern stellte man als Neuheit Radabdeckungen aus Kunststoff vor. Blinker und Rücklicht präsentierten sich in einem neuen Design. Das Rücklicht verfügte über ein integriertes Bremslicht. Der Einzelsitzsattel aus Kunstleder mit Kunststoffsockel entsprach dem ästhetischen Design, während der Untersitz nach wie vor unkoordiniert erschien und im Verhältnis zum Platzangebot nicht sehr nützlich war. Dies war zudem das letzte Vespa-Modell, bei dem der Schmiernippel an der Vorderradaufhängung angebracht wurde.
Die Vespa 50 PK XL Elestart kam 1986 auf den Markt und unterschied sich vom XL-Modell durch den zusätzlichen elektrischen Anlasser und die für Elestart-Modelle typische Batterie
Farbe | Name | Max Meyer Code | Info |
---|---|---|---|
![]() | Bianco Dolomiti | P 9/1 1002 M | |
![]() | Rosso Corsa | 1.298.5806 | |
![]() | Antracite Metallizzato | PM 2/4 8004M | |
![]() | Alluminio | 1.268.0983 | div. Anbauteile |
![]() | Grigio | 8012M | Rostschutz/Grundierung |
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