
© Copyright: Vespa Tecnica - CLD LIBRI - SEC SRL
© Copyright: Vespa Tecnica - CLD LIBRI - SEC SRL
Die Vespa PX gilt als der „VW Golf“ unter den Vespa-Modellen und ist eines der am längsten produzierten Fahrzeuge aus dem Hause Piaggio. Durch ihr unverwechselbares Design, die robuste Technik sowie das manuelle 4-Gang-Schaltgetriebe begeistert sie seit ihrer Einführung zahlreiche Roller-Fans und hat sich über Jahrzehnte hinweg zum Kultobjekt entwickelt.
Die Vespa PX wurde 1977 in Mailand vorgestellt, zunächst in den Hubraumvarianten mit 125 und 200 Kubikzentimetern. Bereits zu Beginn war die 200er-Version mit einer elektronischen Zündung ausgestattet, während die 125 ccm-Modelle vorerst nur mit einer Kontaktzündung erhältlich waren. Ab 1978 erweiterte Piaggio die Baureihe um die 150 ccm-Version. Auch diese Hubraum-Klasse war zu Beginn nur mit einer Kontaktzündung erhältlich.
1981 kam es schließlich zur Umstellung auf eine wartungsfreie, elektronische Zündung auch für die kleineren Hubräume sowie die Einführung einer 80 ccm-Variante für den ausländischen Markt. Technisch zeichnete sich die PX weiterhin durch Trommelbremsen vorne und hinten aus, erhielt jedoch eine neu entwickelte Vorderradaufhängung mit kombiniertem Dämpfer-Feder-Element. Zu Beginn wurden die ersten PX-Modelle außerdem noch ohne Blinker ausgeliefert.
Ein wesentlicher Meilenstein innerhalb der PX-Baureihe war 1983 der Modellsprung zur sogenannten Arcobaleno, auch als Lusso bezeichnet. Diese Version vereinte diverse Neuerungen wie beispielsweise das kombinierte Zünd- und Lenkschloss, innenverriegelnde Seitenhauben, eine überarbeitete Getriebeversion, die Getrenntschmierung und eine Benzinstandanzeige. Optional war der Elestart verfügbar, und es gab ein Body-Facelift mit neu gestalteten Anbauteilen – von Kaskade über das Handschuhfach bis hin zum Tachometer und der Abdeckung am Trittbrett etc. Ab 1984 verstärkte Piaggio zudem den Achszapfen von 16 auf 20 Millimeter. Als sportlicher Ableger erschien in diesem Zusammenhang die Vespa T5, die jedoch als eigenständiges Modell gelistet wird.
Zum 20. Jubiläum der Vespa PX präsentierte Piaggio mit der PX 98, eine weitere überarbeitete Version, die unter anderem mit einer serienmäßigen Scheibenbremse vorne ausgerüstet war. Ende 2008 erfolgte schließlich das vorläufige Produktionsende in Form der „Ultima Serie“, einer auf 1000 Stück limitierten Sonderauflage mit Chromfelgen, Chromgepäckträger, Weißwandreifen und Windschild. 2011 gab es für die PX nochmal ein Comeback. Aufgrund der Abgasnorm Euro3 allerdings nur noch mit den Hubräumen: 125 und 150 ccm. Mit Einführung der Euro4-Norm endete dann schließlich 2017 die Produktion der legendären PX.
In der PX-Baureihe treibt ein luftgekühlter 2-Takt-Motor mit 4-Gang-Handschaltung das Fahrzeug an. Der Hubraum reicht – je nach Modell und Baujahr – von 80 über 100 und 125 sowie 150 bis hin zu 200 ccm. Ein besonderes Merkmal ist die schrittweise Entwicklung bei der Zündung: Während die 200 ccm ab Werk bereits 1977 mit elektronischer Zündung ausgestattet war, erfolgte die Umstellung auf Elektronikzündungen bei den 125er- und 150er-Modellen erst 1981. Mit Einführung der Arcobaleno/Lusso kamen weitere motorische Verbesserungen wie Getrenntschmierung (separater Öltank) sowie eine überarbeitete Getriebeversion hinzu, was die PX noch alltagstauglicher machte.
Frühere Modelle der PX wurden noch ohne Blinkanlage ausgeliefert, was heute bei Liebhabern für einen zusätzlichen Nostalgie-Faktor sorgt. Die Vespa PX steht wie kaum ein anderes Zweirad für italienisches Lebensgefühl und verbindet zeitloses Design mit klassischer Rollertradition. Dank ihrer langjährigen Erfolgsgeschichte, den zahlreichen Modellvarianten und regelmäßigen Facelifts hat sie ihren Kultstatus dauerhaft gefestigt und bleibt eine lebendige Ikone im Vespa-Universum.
Im Jahr 1977 wurde das Design der Modellreihe umfassend überarbeitet, eine Neuerung, die Piaggio am 19. Oktober 1977 unter dem Namen „Nuova Linea“ präsentierte. In diesem Jahr kamen zunächst die 125er und 200er Baureihen auf den Markt, während die 150er Serie erst im darauffolgenden Jahr 1978 eingeführt wurde. Die P 200 E, gemeinsam mit den PX-Modellen bis hin zur Arcobaleno/Lusso Serie, erhielt auch die Bezeichnung „PX alt“.
Der Rahmen aus 15/10er Stahlblech wurde modernisiert, indem eckigere Konturen eingeführt wurden, zusammen mit einer breiten, unten rund abschließenden Beinschild-Kaskade, die mit einem Schutzgrill vor der Hupe endet. Vorne wurde ein breiter, eckiger Kotflügel angebracht, der optisch das voluminöse Heck ausbalancieren sollte. Bei der P 200 E waren die Backen zunächst noch mit einem Außenverschluss ausgestattet, bevor ab 1981/82 Modelle mit Innenverschluss erschienen. Unter der linken Backe war das Ersatzrad angebracht. Die Sitzbank, gepolstert mit PU-Schaum, war abschließbar gestaltet.
Ein serienmäßiges, im Vergleich zu vorherigen Modellen vergrößertes und abschließbares Gepäckfach war ebenfalls Teil der Ausstattung. Der Lenker, ausgestattet mit einer abnehmbaren Kunststoffabdeckung, war horizontal teilbar, was Wartungsarbeiten an Zügen und Elektrik deutlich vereinfachte. Im Lenkkopf befanden sich neben dem neuen runden Tacho auch Kontrollleuchten für Licht, Blinker und Zündung sowie das Zündschloss. Obwohl die ersten in Italien im Jahr 1977 produzierten Fahrzeuge noch ohne Blinker waren, wurde die P 200 E ab circa 1978 mit einer Vierfach-Blinkeranlage ausgestattet. Die Blinker waren vorne im Beinschild und hinten in den Backen integriert, der Blinkerschalter am Schaltgriff angebracht.
Das vordere Fahrwerk wurde mit einem verkleideten Federbein, das direkt auf der Radachse sitzt, aufgewertet, und der Federweg vorne auf 91 mm verlängert, während der hintere Federweg bei 80 mm lag. Diese Änderungen führten zu einer spürbaren Verbesserung der Fahrstabilität.
Der Motor wurde weitgehend unverändert von der Vespa 200 Rally übernommen.
In Italien, der Schweiz und den USA war die P 200 E ab spätestens 1979 mit einer Getrenntschmierung erhältlich.
Ein Spritzschutz aus Kunststoff wurde an der unteren Kante des Hecks angebracht.
Eine Kotflügelfinne aus schwarzem Kunststoff kam zum Einsatz.
Die speziell für Österreich produzierten Modelle waren mit einer Lichthupe ausgestattet.
Aluminium-Trittleisten, ergänzt durch schwarze Endkappen aus Kunststoff und glatte Trittleistengummis ohne Riffelung, wurden verwendet.
Eine separate Lenkersperre, ähnlich der bei der ET3 verwendeten, wurde eingeführt.
Ab circa 1981/82 wurden die Seitenhauben mit innenliegenden Verriegelungen versehen.
Schon vor der Einführung der Lusso-Modelle gab es eine Version mit Getrenntschmierung, die ohne Tankuhr auskam und einen modifizierten Vergaser hatte.
Einsatz eines 20-mm-Vergasers anstelle des üblichen 24-mm-Modells.
Tachometer mit Meilenangabe.
Neutralanzeige, die über einen Schalter an der Schaltraste aktiviert wird, allerdings nicht baugleich mit der Cosa.
Anordnung der Schalter in umgekehrter Reihenfolge.
Beschriftung aller Schalter und Anzeigen in Englisch.
Scheinwerfer als Sealed-Beam-Ausführung.
Quer installierter Benzinhahn aus Kunststoff, sowohl innen als auch außen, was häufig zu Defekten führt.
Sichtfenster in den Trommelbremsen zur Überprüfung des Abriebs.
Zwei Aufkleber auf dem Beinschild mit technischen Informationen und Fahrzeugdaten.
Rückleuchte von Moto Guzzi, ergänzt durch seitliche rote Reflektoren.
Aufkleber mit der Aufschrift „Gasoline“ auf dem Tankdeckel.
„Choke“-Beschriftung in Weiß auf dem Hebel.
Wer heute nach einer Vespa PX sucht, findet auf dem Gebrauchtmarkt ein breites Angebot in unterschiedlichen Preiskategorien und Zuständen. Aufgrund der hohen Stückzahlen und der langen Produktionszeit ist das Angebot vielfältig, wobei sich Originalzustand, gute Pflege und nachvollziehbare Historie wertsteigernd auswirken können. Seltene Ausführungen wie die „Ultima Serie“, Sondermodelle oder die sportliche T5 werden teils zu höheren Preisen gehandelt und erfreuen sich besonders bei Sammlern großer Beliebtheit. Darüber hinaus gilt die Technik der PX als robust und vergleichsweise leicht zu warten, was sie auch für Restaurationsprojekte interessant macht. Wo suchst du nach diesem Fahrzeug?
Beim Vespa-Händler deines Vertrauens
Kleinanzeigen der Lokalzeitung
Märkte und Messen wie z. B. Mostra Scambio in Italien
Onlinemarktplätze wie www.mobile.de, www.autoscout24.de usw.
Farbe | Name | Max Meyer Code | Info |
---|---|---|---|
![]() | Biancospino | 1.298.1715 | 1977 |
![]() | Chiaro di Luna metallizzato | 1.268.0108 | 1977 |
![]() | Rosso Lacca | 1.298.5895 | 1977 |
![]() | Tabacco | 3003M | 1980 |
![]() | Sabbia | 3002M | 1980 - 1983 |
![]() | Rosso | 5003M | 1981 & 1982 |
![]() | Azzurro metalizzato | 7002M | 1981 - 1983 |
![]() | Rosso Cina | 5002M | 1983 |
![]() | Bianco | 1001M | 1984-1985 |
![]() | Rosso FED | 5000M | 1984-1985 |
![]() | Antracite metalizzato | 8004M | 1984-1985 |
![]() | Blu Cobalto | 7003M | 1985 |
![]() | Nero | 9000M | 1985 - 1986 |
![]() | Azzurro Fjord metalizzato | 7004M | 1985 |
![]() | Bianco Dolomito | 1002M | 1986 |
![]() | Blu Spazio | 7005M | 1986 |
![]() | Grigio Titanio | 8005M | 1986 |
![]() | Rosso | 1.298.5806 | 1986 |
Unsere Online-Explosionszeichnungen für Motorroller erleichtern euch die Suche nach dem passenden Teil erheblich. Jeder Artikel ist exakt dem entsprechenden Fahrzeug zugewiesen, mit Baujahr und Angabe der Fahrgestellnummer. Aus unseren Expo-Listen kann man direkt zu den Ersatzteilen navigieren, auf denen für fast jedes Teil dann noch ein Foto sowie eine Beschreibung zur Verfügung steht. Umgekehrt kommt man vom Artikeldetail auch wieder in die zugehörige Explosionszeichnung.