
© Copyright: Vittorio Tessera
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Die Serie 1 von LI, das Aushängeschild von Innocenti, glich in vielerlei Hinsicht eher einem Prototyp und offenbarte beim Einsatz im Straßenverkehr einige Schwächen. Im April 1958 kam die umfangreichere 150 ccm Variante auf den Markt, dicht gefolgt von der kleineren 125 ccm Ausführung im Juni, welche beide sofort auf großes Interesse bei den Käufern stießen. Diese Serie setzte mit ihrem innovativen Rahmen- und Motordesign Maßstäbe, die in allen nachfolgenden Modellen aufgegriffen wurden.
Die Serie 1 von Innocenti, bestehend aus den LI- und TV-Modellen, erreichte mit über 150.000 produzierten Einheiten einen beträchtlichen kommerziellen Erfolg. Die anfänglichen Modelle dieser Serie waren als „Framebreather“ bekannt, nach ihrem Lufteinlasssystem, das Luft durch das Heck ansaugte. Dieses System bestand aus einem Gitter am Heck und einem Ansauggummi, der die Luft zum Dellorto MB18 Vergaser beim 125 ccm Modell (bzw. zum MB19 beim 150 ccm Modell) leitete. Die Luft wurde durch ein Luftfiltergehäuse geführt, das in der zweiten Serie erstmalig einen einfach austauschbaren Einweg-Papierfilter enthielt, im Gegensatz zum bisherigen waschbaren Filter. Es wird gemunkelt, dass dieses Framebreather-System später aufgegeben wurde, da die Kleidung der Fahrer den Lufteinlass verdecken und somit zu Fehlzündungen führen konnte. Spätere Modelle erhielten daher einen Air Scoop zwischen den Sitzen, der Luft zu einem Filter zwischen Tank und Werkzeugfach leitete, während das Heckgitter beibehalten wurde.
In dieser ersten Serie gab es drei verschiedene Versionen:
Li – 1. Version (April 1958 bis September 1958): Die Luftansaugung erfolgte durch den Rahmen unter dem Soziussattel, wobei ein Metallgewebe als Luftfilter diente. Der Kettenspanner im Motor war nicht einstellbar. Die ersten LI 150 Modelle hatten Seitenhauben der TV Serie 1 mit ovalen Öffnungen und der Fahrersitz war ohne Haltegriff. Die ersten Li 125 Modelle hatten weder Lenkerschloss noch Beinschildgummis.
Li – 2. Version (September 1958 bis Dezember 1958): Der zylindrische Luftfilter wurde um einen Papierfilter ergänzt, der Fahrersitz erhielt einen Haltegriff und der Kettenspanner im Motor wurde einstellbar.
Li – 3. Version (Dezember 1958 bis Oktober 1959): Die Luftansaugung erfolgte nun nicht mehr durch den Rahmen, sondern unter dem vorderen Sattel und der Luftfilter war oval geformt. Die Tankbelüftung wurde über den Tankdeckel realisiert und das Bremspedal bekam einen zusätzlichen Spritzschutz.
Unterscheidungsmerkmale zwischen den 125 ccm und 150 ccm Modellen finden sich in Details: Die 150er Modelle verfügen über Trittleisten mit Gummieinlagen und -endstücken, während die 125er Aluminiumtrittleisten mit Gummiunterlage haben. Beide Modelle haben auf den Seitenhauben ein Zierblech mit Lambretta-Schriftzug. Zwischen Scheinwerfer und Hupengitter ist das Innocenti-Emblem angebracht, auf der linken Seite des Beinschilds ein verchromter, zweizeiliger Schriftzug „Lambretta LI 125“. Die englischen Modelle haben zusätzlich eine Messingplakette mit dem St. Georg Drachen unter dem Schriftzug.
Ein innovativer Motor wurde entwickelt, der sowohl in einer 125 ccm als auch in einer 150 ccm Variante verfügbar war. Erstmals wurde bei diesem Motor der Zylinder horizontal positioniert. Zudem kam ein Kettenantrieb zum Einsatz, und das Getriebe wurde mit vier Gängen ausgestattet. Das Antriebssystem funktioniert über ein Kettenritzel, das an den Kupplungskorb angeschlossen ist und wiederum ein Set von Zahnrädern und vier separate Zahnräder über eine Welle antreibt. Dieses Design, das ursprünglich als Lösung für Probleme mit dem größeren 175 ccm Motor der TV Serie entwickelt wurde, etablierte sich als Standard für zukünftige Lambretta-Modelle.
Die ersten Ausführungen dieser Modelle wurden ohne Kettenspanner und nur mit einem einzigen, durch das Benzin-Öl-Gemisch geschmierten Wellendichtring im Maghousing gefertigt. Im Verlauf der Produktion wurden jedoch Verbesserungen vorgenommen: Ein Kettenspanner und ein selbstschmierendes Lager im Maghousing kamen hinzu, sowie eine Ölwurfscheibe unter dem vorderen Ritzel, um den Wellendichtring auf der Antriebsseite zu entlasten. Diese Verbesserungen, insbesondere am Kettenspanner und am selbstschmierenden Maghousing Lager, blieben bis zum Ende der Rollerproduktion durch Innocenti erhalten. Die Hauptverbesserungen konzentrierten sich auf den Motor, vor allem auf die Verstärkung der Kurbelwelle und ihrer Lagerung.
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Beim Lambretta-Händler deines Vertrauens
Kleinanzeigen der Lokalzeitung
Märkte und Messen wie z. B. Mostra Scambis in Italien
Onlinemarktplätze wie www.mobile.de, www.autoscout24.de usw.
Die Karosserie der neuen „wide style“ Lambrettas ähnelt weitgehend der der TV 175, mit dem kleinen Unterschied, dass die Kühlschlitze in den Seitenhauben weggelassen wurden. Eine geringe Anzahl an Fahrzeugen wurde jedoch noch mit den geschlitzten TV-Seitenhauben ausgeliefert. Um Platz für den neugestalteten Kickstarter zu schaffen, wurden Aussparungen in das rechte Trittbrett und in die Seitenhaube eingeführt. Das Design dieser Lambrettas zeichnet sich durch sanft fließende Linien aus. An der Vorderseite prangt ein großzügig geschwungener Kotflügel, ergänzt durch einen zweiten, kleineren Spritzschutz darunter, der die Züge vor Schmutz schützt. Der Scheinwerfer, wie bei den älteren LD-Modellen, ist in der Hupenkaskade des Beinschilds integriert. Standardmäßig ist ein Tacho im Lenkkopf verbaut, der in Italien zur Kostenersparnis durch eine Aluminiumplatte ersetzt werden konnte, da dort keine Tachopflicht herrschte. Am Lenkkopf befindet sich zudem ein Lenkschloss, abgedeckt durch eine verchromte Platte. Die größeren 10-Zoll-Räder und die neue Vorderradaufhängung mit innenliegenden Federn sowie der Hinterraddämpfer versprechen einen verbesserten Fahrkomfort und eine stabilere Straßenlage.
Das Werkzeugfach ist praktisch unter dem vorderen Sattel angeordnet und durch eine Klappe zwischen den Beinen des Fahrers zugänglich. Der Tank wurde vergrößert und fasst nun knapp 8 Liter, ausgestattet mit Leitblechen, die das Schwappen des Benzins minimieren.
Für die Li 150 besteht die Möglichkeit, eine graue Grundlackierung der Karosserie mit farblich abgestimmten Seitenhauben und Kaskaden in Blau, Grün oder Rot zu kombinieren.
Farbe | Name | Farbcode | Info |
---|---|---|---|
![]() | Grigio Chiaro | 8019 | |
![]() | Grigio Fiume | 8014 | |
![]() | Azzurro Flaminia | 8032 | |
![]() | Bleu Inghilterra | 8031 | |
![]() | Verde Nilo | 8015 | |
![]() | Rosso Rubino | 8047 | |
![]() | Rosso Corallo | 8046 |
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