
Kurbelwellen für Vespa 50-125/PV/ET3/PK/XL
Auch bei den Smallframe Modellen ist die Kurbelwelle das Herzstück des Motors. Wir bieten seit vielen Jahren die unterschiedlichsten Kurbelwellen für Smallframe Modelle an und achten dabei auf höchste Qualität. Je nach Kubikzentimeter-Klasse des Motors empfehlen wir spezielle Wellen für den normalen Gebrauch oder den Einsatz beim Tuning. Die „Rennwellen: Drehschieber“ kommen ohne Veränderung des Einlasses am Motorgehäuse aus. Freunde der Membransteuerung und damit deutlich mehr Leistung werden bei den Rennwellen-Membran fündig.
Standard- oder Rennwelle? Eine Frage, die sich nicht nur Smallframe-Fahrer stellen
Die unterschiedlichen Kurbelwellentypen bei den Smallframe Vespa Modellen:
Kurbelwelle Standard
Normale Standard-Wellen bezeichnen wir nur mit „Kurbelwelle“. Perfekt für einen 1:1 Austausch bei Motorüberholung. 100 % legal. Dabei sind Standardkurbelwellen Nachbauten der Originale. Um Lieferengpässe auszugleichen, haben wir hier mehrere Hersteller im Programm.
Rennkurbelwelle: Drehschieber
Haben einen Ausschnitt in der Kupplungsseitigen Kurbelwange, der es erlaubt den originalen Drehschiebereinlass beizubehalten. Meist sind die Steuerzeiten des Drehschiebereinlasses gegenüber dem Original verlängert. Das soll, gerade bei höheren Drehzahlen, eine bessere Füllung ermöglichen. Bei einigen Typen ist die Steuerwange auch strömungsgünstig optimiert. Viele dieser Kurbelwellen verfügen, je nach Typ und Hersteller, über ein Pleuel mit zusätzlichen Schmierbohrungen oder höherwertige Lager oder ein Schmiedepleuel. Eine gute Kurbelwelle ist gewuchtet um einen ruhigen Motorlauf zu erzielen. Besonders hochwertige Wellen verwenden dazu extra Ausgleichsgewichte, die in die Kurbelwangen eingesetzt sind. Alle Kurbelwellen werden mit oberen Pleuellagern ausgeliefert. Wer auf eine elektronische Zündung umrüsten möchte, sollte gleich auf die 20/20 mm Rennwellen zurückgreifen. Auch in Kombination mit einem Rennzylinder ist der dickere und damit stabilere Konus zu empfehlen.
Auch Langhubwellen führen wir bei den Smallframes als Rennwellen.
Rennkurbelwelle: Membran
Dazu gehören Vollwangen-, Glocken- und Lippenwellen. Vollwangenwellen haben zwei vollständig geschlossene Wangen. Hier ist ein großer Membraneinlass nötig. Diese Bauform empfiehlt sich nur in Kombination mit einem Direkteinlass in den Zylinder. Diese Wellen gibt es auch mit langem Hub. Besonders die 54er Wellen haben sich als PS-Garanten erwiesen. Eine Vollwangenwelle hat im Gegensatz zur originalen Kurbelwelle eine geschlossene Kurbelwange. Die Vorverdichtung wird erhöht, die Luftverwirbelungen im Kurbelgehäuse reduziert.
Lippenwellen und Glockenwellen sind spezielle Membranwellen, die sehr gut in Verbindung mit Membraneinlass in das Kurbelwellengehäuse harmonieren. Hier wird ein Membranansaugstutzen an die Stelle des originalen Drehschiebers gesetzt. Bei den Lippenwellen werden die Kurbelwangen speziell überarbeitet und strömungsoptimiert. Das Gemisch trifft beim Einströmen nicht mehr auf die Kurbelwange. Die Vorverdichtung sinkt, mehr Frischgas kann einströmen und ein höherer Füllungsgrad wird erreicht. Lippenwellen sind nur für Membraneinlass geeignet. Eine Nutzung als Drehschieberwelle ist nicht mehr möglich. Glockenwellen funktionieren ähnlich. Dem Gemisch wird nicht ganz so radikal Platz geschaffen, dafür sind sie symmetrisch und lassen sich besser wuchten.
Einige Typen verfügen über ein poliertes Messerpleuel und ein unteres Pleuellager als Silberlager. Alle Kurbelwellen werden mit oberen Pleuellagern ausgeliefert.
Spezial Rennkurbelwellen
Diese Kurbelwellen benötigen spezielle Gehäuse, denn sie passen nicht in die originalen Motorgehäuse. Hierunter fallen dann z. B. die Modelle von QUATTRINI oder BFA.
Das nächste Entscheidungskriterium ist die Wahl des richtigen Motortyps.
Welche Kurbelwelle ist in meiner Smallframe verbaut?
Da die Smallframe Motoren, bis auf die Automatik, untereinander kompatibel sind, geben wir hier die Kubikzentimeter Klasse des Motortyps an. Man kann folgende Motortypen unterscheiden:
50 ccm/43 mm: Die kleinen Smallframes sind Kurzhuber mit 43 mm Hub und 87 mm Pleuel. Die Vespa 50/N/L/R/S/Special/SR/SS/PK50/S Modelle haben dabei einen 19/20 mm Konus.
In den 80er Jahren wurden in den Vespa PK50/S/SS/XL/XL2/FL/HP/N/Rush Modellen ein dickerer Lüfterradstumpf mit 20/20 mm verbaut. Alle Rennzylinder bis 115 ccm fahren mit diesen Wellen.
80-125 ccm/51 mm: Die Kurbelwellen der großen Smallframes haben original 51 mm Hub und ein 97 mm Pleuel. Auch hier gibt es Unterschiede in den Konusmaßen: Mit 19/20 mm sind die Vespa 90/R/SS/100/125/PV/ET3/PK80-100 S/PK125 unterwegs.
Bei den Vespa 100/PK80-125 S/PK125 wächst der Stump auf 20/20 mm und den stabilsten Stumpf haben die PK 125 ETS/N/XL/XL2 Modelle mit 24/25 mm.
Rennzylinder ab 125 ccm benötigen diese Wellen.
Wichtig: Bei passendem Zylinder und Lager können alle Wellen in jede Smallframe gebaut werden. Außer bei der PK Automatik. Diese Modelle haben eine eigene Kurbelwelle.
Der Hub und das Pleuel
Bei der Smallframe unterscheidet man zuerst – wie schon bei den Zylindern – drei Kurbelwellen-Klassen:
43 mm: Alle 50 ccm Vespas mit Schaltgetriebe haben einen Standard-Hub von 43 mm (Kurzhub) und eine Pleuellänge von 87 mm. Sie sind für alle 50-112 ccm Zylinder geeignet.
51 mm: Alle 80-125 ccm Modelle haben 51 mm Hub (Langhub) und eine Pleuellänge von 97 mm. Diese Wellen werden für alle 125 ccm und größere Zylinder benötigt. Eine 51 mm ist für eine originale 50 ccm Vespa eine Langhubwelle. Einige Hardcore-Wellen gibt es auch mit 105 mm Pleuel.
54 mm und mehr: Für Leistungsfetischisten! Mehr Hub = noch mehr Leistung und Drehmoment für alle mit über 130 ccm. Das Motorgehäuse muss auf den größeren Durchmesser der Kurbelwangen angepasst werden.
Hinweis: Stärkere Zylinderfuß- oder Zylinderkopfdichtung nötig. Mehr Hub sollte nur über eine Kopfdichtung in der Stärke des halben Mehrhubes ausgeglichen werden; z. B. bei der Umrüstung von 51 mm auf 54 mm eine Kopfdichtung in 1,5 mm Stärke. Wird eine Fußdichtung zum Ausgleich verwendet, sollte auch der Auslass bearbeitet werden. Das macht nur Sinn bei höheren Tuningstufen.
Ein längeres Pleuel verändert zwar nicht den Hub, aber trotzdem muss der Zylinder entsprechend hochgesetzt werden. Das längere Pleuel hat den Vorteil, dass es bei halbem Hub weniger schräg steht und der Kolben somit weniger Seitenkraft auf die Zylinderwand ausübt. Dadurch entsteht weniger Reibung. Ein längeres Pleuel senkt auch die maximale Kolbengeschwindigkeit und damit auch die Geschwindigkeitsänderung des Kolbens während einer Umdrehung. Das senkt die Vibrationen. Beliebte Pleuellängen bei den Smallframes sind:
- 87 mm: original bei 50 ccm Modellen.
- 97 mm: original bei 125 ccm Modellen.
- 105 mm: wird gerne bei Langhubwellen verwendet. Das originale 97 mm Pleuel ist recht kurz. Gerade in Kombination mit mehr Hub sorgt ein längeres Pleuel für mehr Laufruhe.
- 110 mm: wird für extreme Umbauten verwendet. Meist in Kombination mit speziellen Motorgehäusen und Zylindern.


Die unterschiedlichen Kurbelwellentypen – der Konus. Hier sitzt das Lüfterrad richtig
Eine weitere wichtige Unterscheidung ist der Lichtmaschinenkonus, auf dem das Lüfterrad/Polrad sitzt. Hier gibt es ebenfalls drei Klassen. Sie unterscheiden sich in den Maßen des Lichtmaschinen (LIMA)-Wellendichtringsitzes und des Lagersitzes des LIMA Lagers:
19/20 mm:Wellendichtringsitz 19 mm, Lagersitz 20 mm, dünner/spitzer Konus mit M10x1,5 mm Polradmutter, standardmäßig bei klassischen Smallframes und den PKs der 1° Serie verbaut. Äußerlich in den meisten Fällen an der 2-Loch Befestigung des Ansaugstutzens erkennbar.
20/20 mm: Wellendichtringsitz 20 mm, Lagersitz 20 mm, dicker/stumpfer Konus mit M12x1,25 mm Polradmutter, standardmäßig bei PK/S der 2° Serie und den PK50XL Modellen verbaut. Auf diesen wurden fast ausschließlich Ansaugstutzen mit 3-Loch Befestigung verbaut.
24/25 mm: Wellendichtringsitz 24 mm, Lagersitz 25 mm, dicker/stumpfer Konus mit M12x1,25 mm Polradmutter, standardmäßig bei der PK125 ETS/N/XL/XL2.
Grundsätzlich gilt: Je dicker der Konus, desto stabiler. D. h. der 19/20er Konus reicht bei einfachem Tuning. Wer mehr will, sollte mindestens die 20/20er Wellen verbauen. Je mehr Leistung und je höher die Drehzahlen der Motoren, desto größer werden die Kräfte am Kurbelwellenstumpf und desto größer die Gefahr, dass dieser abreißt. Mit den passenden Wellendichtringen können die 20/20er Wellen in die 19/20 mm Gehäuse verbaut werden. Die Umrüstung auf eine ETS Welle mit 24/25 mm Konus ist bei allen Schaltmodellen mit den passenden Umrüstwellendichtring/-lager problemlos möglich. Diese sehr stabile Welle hält auch extreme Belastungen aus. Wird von einem dünnen/spitzen auf einen dicken/stumpfen Konus umgebaut, braucht man auch das passende Polrad/Lüfterrad. Dann empfiehlt es sich, gleich vollständig auf eine elektronische Zündung z. B. SIP PERFORMANCE VAPE umzurüsten und sich den Ärger mit den alten Unterbrecherzündungen zu ersparen. Wer eine 50er auf mehr als 125 ccm aufrüsten will, benötigt immer eine 51-54 mm Welle. Auch dies ist problemlos möglich.



Unsere Top-Marken bei Kurbelwellen für Vespa 50-125/PV/ET3/PK/S/XL
MAZZUCCHELLI: Gute und günstige Standard- und Rennwellen für Smallframe. Made in Italy.
SIP SPARE PARTS: Spezielle Kleinserien für zuverlässiges Alltagstuning für Vespa Smallframe in Top-Qualität.
SIP PERFORMANCE: Entwickelt von den hellsten Köpfen bei SIP und produziert in einer Hightech Tuningschmiede in Italien. Im Smallframe Bereich werden bis zu 56 mm Hub im original Motorgehäuse ermöglicht.
POLINI: Seit einige Jahren bieten die Italiener auch wieder Kurbelwellen für Smallframe Modelle an, teils aufwendig gewuchtet und in ungewöhnlichen Größen
PINASCO: Schöne Wellen für Smallframe Vespa Modelle, egal ob Kurz- oder Langhub.
DRT: Hochwertige Kurbelwellen für Smallframe Modelle aus der italienischen Schmiede. DRT bietet sogar Langhubwellen für 50 ccm Motoren.
QUATTRINI: Im Vespa Smallframe Bereich bietet QUATTRINI nur Wellen für die hauseigenen Motorgehäuse an.
Technik Tipps
Wer noch tiefer in die Technik der Kurbelwelle abtauchen möchte, dem empfehlen wir unsere Technikblogs.
Kunden fragen – SIP antwortet
„Was bedeutet 19/20, 20/20, 24/25?“
Die Zahlen geben die Durchmesser von Dichtringsitz und Lagersitz des kupplungsseitigen Kurbelwellenstumpfes an. Wichtig bei der passenden Wahl der Bauteile. Achtung: von der Art des Stumpfes hängt auch die Wahl des passenden Polrades (Lüfterrades) ab. Es gibt Polräder mit einem 19mm Konus für 19/20er Wellen und Polräder mit einem 20mm Konus für 20/20 und 24/25er Wellen.
