
Rennkurbelwellen – Membran für Klassik Vespa
Rennwellen – Membran sind die Steigerung im Motortuning einer klassischen Vespa und ein Must-Have, wenn man Leistungen von 25 PS und mehr erreichen will. Eine Membranwellen ermöglicht höhere Drehzahlen. Der Motor wird spritziger und agiler. Eine bessere Beschleunigung und höhere Endgeschwindigkeit sind die Folge. Die Kurbelwangen sind strömungsgünstig angepasst und oft auch poliert. Bei den Rennkurbelwellen - Membran unterscheiden wir je nach Gestaltung der Kurbelwangen Glockenwellen, Lippenwellen und Vollwangenwellen. Bei allen Membranwellen muss der Einlass am Motorgehäuse angepasst werden. Ein zurück zum Drehschieber gibt es nicht mehr. Aber wer will schon zurück?
Als Membranwelle bezeichnen wir Kurbelwellen, deren Bauform die Nutzung des originalen Drehschiebereinlasses nicht ermöglicht. Es muss eine andere Art der Einlasssteuerung, meist eine Membran, verwendet werden. Eine Membran steuert die Frischgaszufuhr je nach Bedarf und Betriebssituation. Der Unterdruck im Motorgehäuse öffnet die Membran, ist der Druckunterschied ausgeglichen schließt die Membran wieder. Auf diese Weise regelt die Membran die Gaszufuhr automatisch in der idealen Steuerzeit. Die Steuerzeit eines Drehschiebereinlasses ist hingegen starr und kann sich nicht den jeweiligen Drehzahlen oder Betriebssituationen anpassen. Das bedeutet, dass die Einlasssteuerzeit in vielen Drehzahlbereichen entweder zu lang oder zu kurz ist. Bei der Vespa kommt noch hinzu, dass der Drehschiebereinlass relativ klein ist. Wird für Tuningzwecke ein großer Vergaser verbaut und die Drehzahl des Motors erhöht, kommt der Querschnitt schnell an seine Grenzen und stellt eine Drossel dar.
Bei den Membranwellen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.
Die Glockenwelle, oder auch Pilzwelle, ist eine Kurbelwelle deren Form einer Glocke oder einem Pilz ähnelt. Auch sie bietet dem Gemisch möglichst wenig Widerstand. Nicht ganz so kompromisslos wie die Lippenwelle, da ihre symmetrische Form sich nicht ganz so ideal den asymmetrischen Einlasszeiten des Motors anpassen lässt. Jedoch steht gerade zu den Phasen mit dem größten Unterdruck sehr viel Querschnitt zur Verfügung. Dadurch ist der Performance-Unterschied zur Lippenwelle minimal. Die symmetrische Form hat auf der anderen Seite den Vorteil, dass sich leichter und effektiver eine gleichmäßige Wuchtung mit einem idealen Wuchtfaktor erzielen lässt.
Lippenwellen sind strömungsoptimierte Membranwellen, die sehr gut in Verbindung mit Membransaugstutzen harmonieren. Der Einlass sitzt bei PX/T5/Cosa Motoren über der kupplungsseitigen Kurbelwange. Eine besonders strömungsgünstige Bearbeitung dieser Kurbelwange ähnelt häufig der Form einer Lippe.
Vollwangenwellen haben, wie der Name schon sagt, zwei vollständig geschlossene Wangen. Hier ist ein großer Membraneinlass nötig. Wirklich sinnvoll ist die Nutzung einer Vollwangenwelle nur in Verbindung mit einem Direkteinlass in den Zylinder. Diese Wellen gibt es auch mit langem Hub. Der Grundgedanke der Vollwangenwelle ist die bessere Vorverdichtung, die über die vollständig geschlossenen Kurbelwangen erreicht wird. Bei über das Gehäuse gesteuerten Motoren können jedoch selbst groß gefräste Membraneinlässe mit Boostports nicht verhindern, dass das Gemisch dennoch ungünstig durch die im Weg stehende Wange behindert wird.
Das nächste Entscheidungskriterium ist die Wahl des richtigen Motortyps.
Jeder Motortyp hat seine eigene Rennwelle
Bei den Smallframes und Largeframes ist das Sortiment so groß, dass wir diesen Modellen die Rennkurbelwellen zusätzlich noch in Drehschieber und Membranwellen unterteilt haben. Bei den Vespa Rollern unterscheiden wir grundsätzlich die Modelle nach ihren Rahmenbreiten:
Smallframe - Vespa 50-125/PV/ET3/PK/XL
Largeframe - Vespa 125/150/Rally `57-
Largeframe - Vespa PX/T5/Cosa
Daher empfiehlt es sich, im Feld unter „Klassik Vespa“ den passenden „Fahrzeugtyp“ auswählen, um alle Kurbelwellen zu sehen, die dafür geeignet sind.
Mehr Hub = mehr ccm = mehr Leistung
Standardhub: Original unterscheiden sich die Motortypen neben den Zylinderdurchmessern auch durch den Hub wie wir sie bei den Motorklassen aufgelistet haben.
Langhub: Wer mehr Drehmoment will, greift auf Langhub-Varianten zurück. Bei den Membranwellen muss man bei der Suche nach Langhubvarianten auf die Hublängen achten.
Hinweis: Stärkere Zylinderfuß- oder Zylinderkopfdichtung nötig. Mehr Hub wird meistens über eine Kopfdichtung in der Stärke des halben Mehrhubes ausgeglichen. Wird eine Fußdichtung zum Ausgleich verwendet, sollte auch der Auslass bearbeitet werden. Das macht besonders Sinn bei höheren Tuningstufen.
Der feine Unterschied liegt im Pleuel
Ein längeres Pleuel verändert zwar nicht den Hub, aber trotzdem muss der Zylinder entsprechend hochgesetzt werden. Das längere Pleuel hat den Vorteil, dass es bei halbem Hub weniger schräg steht und der Kolben somit weniger Seitenkraft auf die Zylinderwand ausübt und dadurch weniger Reibung entsteht. Ein längeres Pleuel senkt auch die maximale Kolbengeschwindigkeit und damit auch die Geschwindigkeitsänderung des Kolbens während einer Umdrehung. Das senkt die Vibrationen.
Das Pleuel gehört zu den am höchsten belasteten Teilen in einem Motor. Es muss die Kraft der Explosion übertragen, extremen Beschleunigungen stand halten und große Hitze aushalten. Zusätzlich laufen zwei Lager in den Laufflächen des Pleuel, eines mit Motordrehzahl. Ein hochwertiges Pleuel ist also geeignet und wichtig um einen Motor auf erhöhte Belastungen vorzubereiten oder seine Standfestigkeit zu erhöhen.
Es gibt eine Vielzahl von Merkmalen und Kombinationen der Umsetzung der Eigenschaften an einem Pleuel. Um die Auswahl etwas übersichtlicher zu machen, unterscheiden wir drei Arten von Pleuel:
Standard: Ein gutes Pleuel, dass aber nach Standard Spezifikationen gefertigt wurde.
Sport: Ein verbessertes Pleuel
Race: Ein aufwendig gefertigtes Pleuel
Je besser die Kurbelwelle, desto effektiver die Wuchtung und desto laufruhiger der Motor
Starke Vibrationen wirken sich nicht nur negativ auf den Fahrkomfort aus, sie beeinflussen auch die Haltbarkeit der einzelnen Bauteile an einem Roller und , nicht zuletzt, auch die Leistung eines Motors. Abhilfe schaffen "feingewuchtete" Kurbelwellen. "Feingewuchtet" ist eigentlich kein klarer technischer Begriff. Es ist eher ein umgangssprachlicher Ausdruck für eine besonders gut gewuchtete Kurbelwelle. Wir haben uns trotzdem entschieden diesen Begriff als Information über eine Kurbelwelle zu verwenden.
Unsere Top-Marken bei Rennkurbelwellen - Membran für Vespa Klassik
SIP PERFORMANCE: Als SIP Performance Variante mit poliertem Schmiedepleuel oder in der Premium Version mit einem hochwertigen Bronze Pleuel.
MAZZUCCHELLI: Der Klassiker unter den Rennwellen für Largeframe. Made in Italy. Gut und günstig oder als K2D Variante auch für stärkeres Tuning geeignet.
POLINI: Seit einige Jahren bieten die Italiener auch wieder Kurbelwellen für Vespa Modelle an.
Technik Tipps
Wer noch tiefer in die Technik der Kurbelwelle abtauchen möchte, dem empfehlen wir unsere Technikblogs.
Kunden fragen – SIP antwortet
"Welche Teile brauche ich zusätzlich noch für einen Kurbelwellenwechsel?"
Oft nur Cent-Artikel, aber ärgerlich wenn man sie nicht tauscht:
Keile – keinen alten Keil in eine neue Nut
Dichtsatz Motor – wer nicht tauscht, dem tropft´s
Lager Kurbelwelle – LIMA wie KULU seitig immer mittauschen
Wellendichtring Kurbelwelle – auch hier beide Seiten tauschen
Sicherungskorb – wer eine Kronenmutter bei der Kupplung hat, braucht sie
