Vespa Cowboys: Anrollern 2025 bei SIP Scootershop

Am letzten April-Wochenende 2025 waren die Vespa Cowboys bei uns zu Gast. Die Chapter aus München und Baden-Württemberg eröffneten die Saison mit einer gemeinsamen Ausfahrt zum SIP Scootershop nach Landsberg. Obwohl die Fraktion aus dem Ländle mit widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen hatte, fanden sich rund 70 Vespa-Fahrer und -Fahrerinnen ein, verstärkt durch Gäste aus anderen Clubs. Bei Pizza und Kaffee konnten sie sich aufwärmen und entspannte Benzingespräche führen. Wir haben uns sehr über diesen Besuch gefreut und mit „Il Capo“ Robert ein wenig über die Vespa Cowboys Germany und ihre Geschichte geplaudert.

Von Münster nach München

Robert alias „Ghost“, 52, der entspannte Chef der Vespa Cowboys Germany, ist ein echter Vespa-Enthusiast mit Benzin im Blut. Seit dem 17. Mai 2017 leitet er die bunt gemischte Roller-Truppe, die einst mit neun Gleichgesinnten als „First Nine“ startete. Inspiriert von den niederländischen Vespa Cowboys und deren Gründer aus Breda, besuchte Robert zunächst das Chapter in Salzburg, wo er den dortigen Chef Raphael kennenlernte. Schnell war klar, dass es auch ein Chapter in Deutschland geben sollte: „Wir waren direkt begeistert und haben uns gesagt, wir gründen die Vespa Cowboys Germany. Die Chemie stimmte einfach, und so ging es mit unserem Münchner Chapter los.“ Heute zählt die deutschlandweite Vespa-Familie bereits 65 Mitglieder, davon 25 allein im Chapter München. Weitere Chapter gibt es unter anderem in Baden-Württemberg, NRW, Hamburg und Chemnitz.

„Mit 16 hatte ich meine erste Fuffi. Damals bin ich von meiner Heimatstadt Münster auf nahezu jedes Rollertreffen gefahren“, erinnert sich Robert. Nach einigen Vespa-freien Jahren, in denen der Vertriebler beruflich um die Welt reiste, packte ihn 2016 erneut das Zweirad-Fieber: „Motorrad durfte ich von meiner Frau aus nicht – da wurde es eben eine Vespa GTS 300. Und dann ging’s wieder los.“

In München knüpfte Robert über Facebook erste Kontakte zur lokalen Roller-Szene, lernte beim offenen Mittwochstreff neue Leute kennen und fand schließlich Anschluss bei den Vespa Cowboys: „Ich fand die Ideologie gut. Wir sind kein Club und kein Verein, sondern eher eine Familie. Es gibt gute und schlechte Zeiten, genau wie in jeder Familie. Wir halten zusammen und helfen uns gegenseitig – das macht uns aus.“

Kein Club und kein Verein: die Vespa Cowboys

Gemeinschaft und Zusammenhalt stehen bei den Cowboys klar im Vordergrund. „Einheitlich, aber nicht übertrieben“, beschreibt Robert den Stil der Gruppe. Die obligatorische Kutte trägt dezente Patches, und ein Banner schmückt die Roller bei Bedarf. Frauen und Kinder der Mitglieder sind gern gesehene Gäste, auch wenn die offizielle Mitgliedschaft Männern vorbehalten bleibt.

Regelmäßige Stammtische und lockere Ausfahrten, etwa vom Münchner Odeonsplatz in die nähere Umgebung, prägen den Cowboy-Alltag. Im Winter trifft man sich alle vier Wochen in wechselnden Lokalen, von gemütlichen Wirtshäusern bis hin zu Restaurants. Ein besonderes Highlight ist das jährliche „Anrollern“, das traditionell am ersten Wochenende des Münchner Frühlingsfestes stattfindet. Dieses Jahr ging die Fahrt zum SIP Scootershop nach Landsberg: „SIP liegt einfach perfekt in der Mitte zwischen den Chaptern München und Baden-Württemberg. Da haben wir gesagt, komm, wir machen ein gemeinsames Anrollern.“

Trotz Kälte, Nieselregen und einer kleinen Panne – ein Mitglied hatte technische Probleme mit seinem neu aufgebauten Quattrini-Motor und wurde kurzerhand mit dem Bus eingesammelt – war das Treffen ein voller Erfolg: Rund 70 Rollerfans fanden sich zum gemütlichen Beisammensein ein, darunter Mitglieder der Vespa Cowboys aus München und Baden-Württemberg, sowie zahlreiche Gäste: einige Fahrer der Vespa Amici, Mitglieder des Vespa Clubs München, Vespa-Freunde Lechfeld und Fahrer aus Augsburg und der näheren Umgebung. Sogar ein Cowboy aus Norwegen war dabei!

Wer bei den Cowboys dabei sein möchte, braucht Geduld, denn über eine Mitgliedschaft entscheidet die gesamte Gruppe gemeinschaftlich. Robert bringt es auf den Punkt: „Persönliche Sympathie und gemeinsame Aktivitäten – das ist uns wichtig. Man muss sich verstehen und miteinander klarkommen, dann klappt das auch mit dem Cowboy werden.“

Video: Anrollern Vespa Cowboys 2025

Bildergalerie: Anrollern Vespa Cowboys 2025