SIP spendet 15.000 medizinische Masken nach Indien

Erstellt von Dietrich Limper um 12:10 Uhr am 8. Oktober 2021

Mit Indien verbinden wir natürlich zunächst einmal eine sehr aktive Roller-Szene, auch wenn der große Hersteller LML 2018 Insolvenz anmelden musste. Doch die Gerüchteküche köchelt schon wieder und vielleicht ist mit einer Rückkehr der Marke rechnen. Bis 1999 stellte LML unter Lizenz Hundertausende Vespa-Roller für den asiatischen Markt her.

Von der Pleite ist die Firma Bajaj Auto keineswegs bedroht, sondern sie hat sich zum weltweit viertgrößten Hersteller für Zwei- und Dreiräder aufgeschwungen und der Wert des Unternehmens lag im Januar 2021 bei elf Milliarden Euro. Von 1959 bis 1974 produzierte Bajaj unter Lizenz von Piaggio Roller. 1972 kam der erste Bajaj Chetak auf die indischen Straßen, der ein Nachbau der Vespa 150 Sprint ist. Auch als die Kooperation mit Piaggio endete, wurde diese Chetak noch bis 2009 gebaut.

Doch im Moment machen wir uns große Sorgen um unsere Freunde und Kunden in Indien. Das Land wurde durch das Coronavirus hart getroffen und fürchtet derzeit die dritte Welle. Bis zum 04. Oktober 2021 wurden offiziell 33,8 Millionen Fälle des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) bestätigt. 450.000 Menschen haben durch das Virus ihr Leben verloren (Stand 07.10.21), aber das ist nur die gemeldete Zahl. Forscher vom US-amerikanischen Thinktank „Center for Global Development“ stützen sich auf mehrere Quellen und gehen von einer Übersterblichkeit zwischen 3,4 bis 4,9 Millionen aus. Die Corona-Pandemie in Indien sei „die schlimmste menschliche Tragödie seit der Unabhängigkeit“. Dabei mangelt es in Indien an vielem. Zwar haben mittlerweile 660 Millionen der 1,38 Milliarden Einwohner die erste Impfung erhalten, aber gerade auf dem Land herrscht große Not. Es fehlt an Sauerstoff, Intensivbetten und Masken.

SIP Scootershop CEO Alex steht seit Jahren in Kontakt mit Pater Brian Fernandes aus der Pfarreiengemeinschaft-Vilgertshofen-Stoffen. Der Kaplan kommt aus Goa in Indien und ist Ordenspriester der Gesellschaft des Heiligen Franz Xaver. Dieser Orden wurde 1887 in Agonda, Goa, gegründet und 1939 in einen missionarischen umgewandelt: Der „Orden der Pilar Priester“ ist eine eingetragene „Society“ und offiziell registriert. Heute arbeiten rund 450 Missionare in vier verschiedenen Provinzen in Indien und kümmern sich um die Ärmsten der Armen. Sie helfen Leprakranken und bringen Bildung zu den „unberührbaren“ Kindern. Der Orden baut Schulen, Jugendherbergen und Rehabilitationszentren.

Natürlich hat Pater Brian noch einen Draht in seine Heimat und ist über die dramatische Lage informiert. Als Alex davon hörte, musste er nicht lange nachdenken, sondern veranlasste umgehend, dass rund 15.000 medizinische Masken vom SIP Scootershop nach Kalkutta verschickt wurden. Ganz unbürokratisch kam uns die Spedition Dachser aus Kaufbeuren entgegen und übernahm nicht nur einen Teil der Frachtkosten, sondern die gesamte Exportabwicklung.

Die Spende ist mittlerweile vor Ort angekommen und die FFP2-, OP- und Kinder-Masken wurden an die Bevölkerung und Mönche vom Kloster „Bharat Sevashram Sangha“ überreicht. Pater Brian berichtet: „Die Menschen in Kalkutta sind so arm, dass sie sich kaum etwas zu Essen leisten können. Daher haben sie auch kein Geld für Masken. Sie versuchen, sich mit Blättern Masken zu bauen. Zudem hat eine Flutkatastrophe die Gegend heimgesucht. Wir verteilen dort von Lastwagen aus Essen. Die Masken konnten wir an die arme Bevölkerung ausgeben. Egal ob Hindu, Muslim oder Christ. Danke an SIP Scootershop für diese Hilfe.“

Wir freuen uns sehr, dass wir helfen konnten, das Leid in der Pandemie ein wenig zu lindern.

Mehr zu unseren SIP Aid Projekten findest du auf unserer SIP Aid - Rollerfahrer helfen Seite.

Verteilung der medizinischen Masken in Indien
Dietrich Limper
Dietrich Limper

Dietrich Limper arbeitet als Redakteur für SIP Scootershop, außerdem schreibt er für lokale und überregionale Publikationen. Wenn er nicht gerade Geocachen geht, genießt er die erste Deutsche Meisterschaft von Bayer Leverkusen.

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