SIP Aid unterstützt Herzoperation für Alan
Seit geraumer Zeit unterstützt SIP Scootershop Dr. Soeren Gatz und den „Verein Humanitäre Hilfe Landsberg am Lech e.V.“. Das Hauptziel des Vereins ist die medizinische Entwicklungshilfe in afrikanischen Krankenhäusern, speziell in Kamerun und Tansania. In Kamerun besteht seit über 25 Jahren eine Zusammenarbeit mit mehreren Hospitälern der Evangelischen Kirche Kameruns (EEC), während in Tansania eine Kooperation mit dem St. Benedict Hospital des Klosters St. Ottilien bei Landsberg gepflegt wird. Zusätzlich wird in beiden Ländern die schulische Bildung durch finanzielle Unterstützung gefördert.
Im Dezember des vergangenen Jahres erreichte uns ein dringender Hilferuf von Dr. Gatz. Das Hospital Shisong Cardiac Center im Nordosten Kameruns konnte nach einem Beschuss durch Rebellen eine notwendige Herzoperation nicht mehr durchführen. Betroffen war der kleine Junge Alan. Dr. Gatz organisierte umgehend einen Operationstermin in München, jedoch fehlte noch ein geringer finanzieller Betrag. Wir waren froh, mit direkter Hilfe einspringen zu können. Vor einigen Tagen besuchten uns Dr. Gatz, Alan und seine Mutter, und es war erfreulich zu sehen, wie lebhaft er unsere Bürotreppen hinaufstürmte. Geschäftsführer Alex sagt: „Es freut uns sehr, dass Alan jetzt gesund und munter ist und eine hoffnungsvollere Zukunft hat. Auch in diesen global unsicheren Zeiten kann man mit kleinen Gesten ein wenig Glück verbreiten.“
Der Bericht von Dr. Soeren Gatz:
Alan C. F. Ndjappa (9), ein junger Patient mit einem angeborenen Herzfehler, wurde erstmals vor zwei Jahren in unserem Krankenhaus in Mbouo/Baffusam in Kamerun gesehen. Aufgrund seines Zustands stand er auf der Warteliste für eine Herzoperation. Früher wurden solche Operationen im Shisong Cardiac Center im Nordosten Kameruns durchgeführt, das jedoch aufgrund des Bürgerkriegs geschlossen wurde. Die Kosten für eine solche Operation beliefen sich auf etwa 2-3.000 €, aber diese können nun nicht mehr durchgeführt werden. Infolgedessen sind viele Kinder wie Alan in Gefahr.
Alans familiäre Situation ist herausfordernd. Er lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in Foumban/Njisse. Sein Vater hat die Familie verlassen, und seine Mutter, eine Schneiderin, kämpft darum, ihren älteren Sohn zu unterstützen, der Logistik studiert. Die Kosten für einen Kardiologen sind für die Familie kaum zu stemmen, und so wurde Alans Herzfehler erst im Alter von sieben Jahren diagnostiziert.
Große Fortschritte
Alans Erkrankung ist komplex. Er leidet an einer schweren Einengung der Herzklappe, die zum Lungenarteriensystem führt, und einem Vorhofseptumdefekt. Dies führt zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung des Blutes und beeinträchtigt sein Wachstum und seine Belastbarkeit. In Europa würden solche Herzfehler normalerweise in den ersten Lebensjahren behandelt und behoben.
Glücklicherweise konnten wir Alan helfen. Nachdem wir unsere Befunde Herrn Prof. Ewert vom Deutschen Herzzentrum München vorgestellt hatten, sagte er sofort seine Unterstützung zu. Mit Hilfe von Fundraising und der Unterstützung durch SIP Scootershop sammelten wir die benötigten Mittel für Alans Operation. Er wurde nicht am offenen Herzen, sondern mittels einer Kathetertechnik operiert, wodurch ein Stent eingesetzt wurde. Dies führte zu einer sofortigen Verbesserung seiner Sauerstoffsättigung.
Alan konnte das Krankenhaus schon nach drei Tagen verlassen und zeigt seitdem eine beeindruckende Verbesserung seiner körperlichen und geistigen Aktivität. Er geht Schlittenfahren, spielt Tischtennis und hat einen gesunden Appetit entwickelt. Seine Mutter erzählt: „Wir sind überglücklich und unheimlich dankbar. Wir wurden hier von allen herzlich empfangen. Ein Riesengeschenk! Vor dem Eingriff war ich sehr nervös und mein Sohn hatte Angst davor. Aber alle waren so warmherzig – das uns sehr geholfen. Vor der OP wurde mein Sohn in der Schule viel gehänselt, weil er aufgrund seines Herzfehlers anders aussah: seine Lippen und Hände waren blau angelaufen, seine Fingerspitzen sind breit gewachsen. Er konnte auch nie mit Kindern mitspielen, weil er sehr schnell in Atemnot geriet. Ich kann es kaum erwarten, ihn beim Spielen mit anderen Kindern zuzusehen und hoffe, dass er bald ein paar neue Freundschaften schließen kann.“
Mehr Infos über die Projekte von SIP Aid.
Wer ist „Die Humanitäre Hilfe Landsberg am Lech e.V.“?
Ein kleiner eingetragener Verein mit etwa 100 Mitgliedern, der im Jahre 2005 u. a. von Mitarbeitern des Klinikum Landsberg gegründet wurde. Der Vorsitzende ist z. Zt. Dr. Soeren Gatz, die Anschrift Keltenstraße 7, 86899 Landsberg. Stellvertretende sind Dr. Roller und Frau Ottilie Ecke.
Die aktiven Mitglieder aus dem Kreis der Ärzte, Zahnärzte, Fachkrankenschwestern/Pflegern und sonstigen Berufen rekrutieren sich u. a. aus diversen Krankenhäusern im Allgäu und Münchner Raum, die Kooperation mit dem SES (Senior Experts Service) in Bonn besteht als öffentlicher Support seit über 15 Jahren. Fachliche Schwerpunkte sind die Weiterbildung in Ultraschalldiagnostik, Röntgen, Echokardiographie und Endoskopie sowie in Intensivmedizin und Innerer Medizin, daneben in hohem Maße zahnmedizinischer Art, wobei eine große Anzahl von zahnärztlichen Arbeitsplätzen installiert werden konnten (Dr. Roller). Die Fortentwicklung der Infrastruktur steht zusätzlich im Fokus: Röntgen, US, Hygiene, Waschmaschinen, KFZ-Support u. a.
Die Internistische Facharztweiterbildung in Deutschland für Ndanda erfolgt für unser Mitglied Herrn Dr. Msangi Samwel seit zwei Jahren im KH Buchloe auf dem Gebiet Innere Medizin/Gastroenterologie.
Aktuelle Ansprechpartner vor Ort:
Tanzania: Dr. Br. Jesaja Michael Sienz, Chefarzt St. Benedict Hospital in Ndanda
Kamerun: Dr. Simo Simo Moise Armand, Dr. Leonel Tchamo Nguifo, Dr. Raoul Pantegna u. a.
SPENDENKONTO
IBAN: DE 02 7009 1600 0006 7040 00
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