Mega-Deal oder Abzocke? Kaufberatung für gebrauchte Vespas – Teil 1

Erstellt von Dietrich Limper um 10:03 Uhr am 12. März 2025

Eine Vespa zu kaufen ist nicht nur eine Entscheidung für ein Fortbewegungsmittel, sondern für ein Lebensgefühl. Doch egal, ob man sich für eine klassische Schaltvespa oder ein modernes Automatikmodell interessiert – der Markt ist riesig, und die Preise variieren gewaltig. Also, worauf sollte man achten? Im ersten Teil unserer Videos erklären die SIP-Experten Nico und Jesco sehr ausführlich, wie sie dabei vorgehen und wo die Tücken lauern. Wir haben ihre Erfahrungen und Ergebnisse hier knapp zusammengefasst.

Was kostet eine Vespa?

Die Preisspanne für gebrauchte Vespas ist enorm. Während man für ein Bastlerobjekt bereits ab 500 Euro fündig werden kann, gibt es seltene Sammlerstücke, die für bis zu 120.000 Euro den Besitzer wechseln. Doch was beeinflusst den Preis?

Wichtige Faktoren bei modernen Vespas

Bei Automatikrollern wie der Vespa GTS oder Primavera sind vor allem vier Kriterien entscheidend:

  • Baujahr: Je neuer, desto teurer – meist jedenfalls.

  • Kilometerstand: Viel gefahrene Modelle sind günstiger, aber ein guter Wartungszustand ist wichtiger als wenige Kilometer.

  • Optischer Zustand: Kratzer und Dellen drücken den Preis, gepflegte Fahrzeuge sind gefragter.

  • Nachfrage: Manche Farben und Sondermodelle erzielen höhere Preise als Standardversionen.

Klassik Vespa
Ein altes Schätzchen?
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Oder lieber eine Modern Vespa?

Und bei klassischen Schaltrollern?

Hier sind die Kriterien ähnlich, aber mit ein paar Besonderheiten. Bei jahrzehntealten Vespas kann der Kilometerstand wenig aussagen, denn oft wurden Tachos ersetzt oder funktionieren nicht. Wichtiger ist der Zustand: Ein Roller, der jahrzehntelang im Trockenen stand, kann wertvoller sein als ein „restauriertes“ Exemplar, das nicht fachgerecht aufgebaut wurde.

Ein entscheidender Faktor ist auch die Originalität. Eine Vespa im Erstlack ist oft begehrter als eine frisch lackierte. Denn eine original erhaltene Patina lässt sich nicht nachbauen. Auch seltene Modelle wie eine Rally 200 oder eine SS 180 sind oft teurer als eine PX oder PK.

Wie sieht es mit den Preisen aus?

Wer mit einem Budget von rund 4.000 Euro eine Vespa sucht, findet bei modernen Rollern gut erhaltene Gebrauchte – etwa eine Vespa GTS 125 oder 300. Bei den Klassikern gibt es in dieser Preisklasse häufig nur PX-Modelle oder späte PK-Versionen. Aber Vorsicht: Gerade bei alten Vespas lohnt es sich, genau hinzusehen. Ein vermeintliches Schnäppchen kann schnell zur teuren Baustelle werden.

Ein Geheimtipp für echte Klassiker-Fans: VNB, VBB oder VBA. Zur Zeit sind diese Modelle aus den 1960er-Jahren oft erschwinglicher als Rally- oder Sprint-Modelle und bringen trotzdem das typische Vespa-Feeling mit. Eine gut erhaltene VNB im Originallack für rund 5.500 Euro kann ein besserer Deal sein als eine überteuerte PX 80 Lusso.

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Die Recherche im Internet ist ein guter Startpunkt

Fazit: Gute Recherche lohnt sich

Ob klassische Schaltvespa oder moderne Automatik – wer eine Vespa kaufen will, sollte sich vorher gut informieren. Preise und Modelle vergleichen, den Zustand prüfen und nicht gleich das erstbeste Angebot nehmen. Denn eine Vespa ist mehr als ein Roller – sie ist ein Stück italienischer Lebensfreude auf zwei Rädern.

Video: Mega-Deal oder Abzocke? Schnäppchen-Vespa auf eBay kaufen!

Dietrich Limper
Dietrich Limper

Dietrich Limper arbeitet als Redakteur für SIP Scootershop, außerdem schreibt er für lokale und überregionale Publikationen. Wenn er nicht gerade Geocachen geht, genießt er die erste Deutsche Meisterschaft von Bayer Leverkusen.

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