
E-Scooter Kaufberatung 2020
Der Zweck bestimmt die Auswahl
Ausschlaggebend für die perfekte Auswahl ist, wo und wie du den neuen Flitzer einsetzen willst. Warum? Weil du dir insbesondere die Produktdetails anschauen solltest, die für deinen Einsatzbereich wichtig sind. Bist du beispielsweise täglich mit der Bahn unterwegs und musst deinen E-Scooter oft tragen, macht ein 22 kg Fun-Scooter einfach nicht viel Sinn. Logisch, oder? An dieser Stelle wird es nun auch Zeit, dich auf eine schlechte Nachricht vorzubereiten. Ein E-Scooter, der dir langfristig Spaß bringt, besteht meist aus hochwertigen Komponenten. Zusätzlich versuchen die Hersteller leichte Materialien einzusetzen, um unnötiges Gewicht zu vermeiden. Und zu guter Letzt muss jedes Modell die Zulassung für den deutschen Straßenverkehr bekommen. Das alles schlägt sich auf die Herstellungskosten nieder und damit auf den Verkaufspreis. Nachdem wir ständig den Markt beobachten und fast jedes Modell unter die Lupe nehmen, kommen wir zu dem Schluss, dass es unter 500 € schwierig wird, einen E-Scooter zu bekommen, der hält, was er verspricht. Das ist unsere persönliche Einschätzung, aber wir lassen uns gern von den Herstellern überraschen.

Was bist'n du für'n Typ?
Um dir die Auswahl zu erleichtern, haben wir unser Portfolio in drei Kategorien eingeteilt. Natürlich gibt es auch Scooter, die in mehrere Kategorien passen, oder nicht in allen Kriterien dem Zweck entsprechen. Ein Blick auf die Features, die euch besonders wichtig sind, lohnt sich dann im zweiten Schritt.
- Cityhopper: Du bist häufig in der Stadt unterwegs und willst den E-Scooter in Bus/Bahn oder ins Büro mitnehmen? Dann wirst du hier fündig.
- Cruising: Diese Kategorie ist genau richtig für dich, wenn du auch mal längere Ausfahrten machen und komfortabel unterwegs sein willst.
- FUN: Du suchst nach der extra Portion E-Scooter Spaß, z. B. im Gelände? Dann bist du in der Kategorie FUN genau richtig.
Cityhopper – die kleinen leichten E-Scooter
Du wohnst im oberen Stockwerk einer Altbauwohnung in der Großstadt oder willst deinen E-Scooter hauptsächlich zur Ergänzung des ÖPNV verwenden? Dann wirst du in der Kategorie „Cityhopper“ fündig. Folgende Faktoren waren uns hier besonders wichtig:
- Gewicht: Der E-Scooter sollte nicht zu schwer sein, damit du ihn gut tragen kannst. Schwer ist relativ, stimmt! Als Anhaltspunkt: Unser Portfolio deckt Scooter zwischen 13 und 22 kg ab. Als Cityhopper wäre ein Gewicht unter 15 kg gut.
- Faltmaß: Zur Mitnahme in Bus und Bahn und auch im Auto ist es sehr wichtig, die Dimensionen des Scooters im zusammengeklappten Zustand zu kennen. Lassen sich beispielsweise die Lenkergriffe abklappen, wird die Breite wesentlich geringer.
- Akku abnehmbar: Manche Modelle (nicht alle Cityhopper) haben auch einen abnehmbaren Akku. Das kann zum wichtigen Faktor werden! Bei einem fest integrierten Akku musst du den ganzen Scooter immer zum Laden an einer Steckdose parken (zum Beispiel in der Wohnung!), ansonsten eben nur den Akku.
- Fahrkomfort: Beim typischen Cityhopper verzichtest du teilweise auf Features, die das lange Fahren komfortabel machen. Hierzu gehören zum Beispiel ein breites Trittbrett, breiter Lenker, schwere Federelemente. Warum? Weil sich das alles aufs Gesamtgewicht auswirkt und das willst du ja so gering wie möglich halten.
- Akkuleistung/Reichweite: Eine Mindestreichweite von 20 km sollte jeder E-Scooter schaffen, auch ein leichterer Cityhopper. Die Akkukapazität hat bei den meisten Herstellern einen direkten Einfluss auf das Fahrzeuggewicht, weil ein größerer Akku in der Regel auch schwerer ist. Während hingegen in der Kategorie Cruising die Reichweiten zwischen 40 und 60 km liegen, pendeln diese sich bei den Fahrzeugen aus der Kategorie Cityhopper bei ca. 20-30 km ein.
Kategorie Cruising – deine Partner für die Fahrt ins Blaue
Du möchtest deinen E-Scooter auch mal für längere Strecken nehmen und nicht immer gleich an die Steckdose müssen? Dann bist du hier richtig. Die komfortablen Cruiser mit Reichweite eignen sich perfekt für kleinere Ausflüge, zum Einkaufen, zur Fahrt an die Uni oder um deinen Urlaubsort zu erkunden.
Folgende Faktoren waren uns in der Kategorie Cruising besonders wichtig:
- Akkuleistung/Reichweite: Die Reichweite deines E-Scooters hängt von mehreren Faktoren ab. In erster Linie aber einfach davon, wieviel Strom der Akku leistet und wieviel der E-Scooter verbraucht. Einige Hersteller haben zudem ausgeklügelte Energiemanagement- und Rückgewinnungssysteme verbaut, um weniger Leistung zu verbrauchen. Die Produkte in der Kategorie Cruising schaffen mindestens 25 km im Spitzenfall sogar bis zu 65 km (laut Hersteller) mit einer Akkuladung.
Hintergrund: Die Hersteller geben die Akkuleistung entweder in Wattstunden oder in Amperestunden an. Die Wattstunden sind dabei der aussagekräftigerer Wert, denn nur dieser gibt Informationen darüber an, wie lange der Roller bei einer bestimmten Leistung versorgt werden kann. Beispiel: Bei 250 W Dauerleistung reichen 500 Wattstunden für zwei Stunden Betrieb.
- Komfort: Ein breites, langes Trittbrett und ein komfortabler, breiter Lenker können bei längeren Fahrten den Unterschied machen. Ein Cruising Modell leistet in dieser Hinsicht einfach mehr als ein Cityhopper. Hinzu kommt die Fähigkeit auch mal das ein oder andere Schlagloch wegzustecken. Die Cruiser punkten hier entweder im großen Luftreifen oder zusätzlichen Federelementen. Dafür sind sie meist etwas schwerer.
- Motorleistung und Steuerung: In der Kategorie „Cruising“ finden sich Scooter zwischen 250 und 500 W Leistung. Nachdem die Höchstgeschwindigkeit in Deutschland sowieso auf 20 km/h limitiert ist und nahezu alle Scooter ohne Begrenzer schneller fahren würden, ist der Leistungsunterschied hauptsächlich für die Beschleunigung und beispielsweise das Bewältigen von Steigungen wichtig. Hierfür spielt aber auch die Motorsteuerung eine Rolle. So hat sich beispielsweise der Metz Moover (250 W) in eigenen Tests als echte Bergziege erwiesen, der teilweise sogar den 500 W Modellen den Rang abläuft.
- Gewicht: Und hier kommt die schlechte Nachricht: Große Akkus, Federelemente und breite Rahmen wirken sich sehr oft auch auf das Gewicht des E-Scooters aus. So sind die Kandidaten eher in den oberen Gewichtsklassen anzutreffen. Der GO!MATE staep ist hier der leichteste Kandidat mit nur 13,2 kg, während der Segway Ninebot satte 19,5 kg auf die Waage bringt. Der Vergleich ist aber nicht ganz fair, da der Segway unglaubliche 65 km Reichweite mitbringt und der GO!MATE nur 35 km. Die gute Nachricht: Im Handling merkt man den Gewichtsunterschied der Cruising Modelle kaum. Nur beim Tragen!
Kategorie Fun – no rules, just feeling
Mit Vollgas das Streetsurfer-Feeling der GO!MATE staep Serie erleben oder mit den fetten 800 Watt Spitzenleistung des IO HAWK Exit Cross auch mal den ein oder anderen Sprung im Gelände wagen? In der Kategorie „FUN“ findest du alles, was Spaß macht und nur Modelle, die mehr mitbringen, als man von einem E-Scooter eigentlich erwartet.
Hier zwei Beispiele:
Der Streetsurfer ER1 und ER2 von GO!MATE kommt mit einem Trittbrett aus mehrschichtig verleimtem Holz. Ähnlich, wie bei einem Skateboard entsteht dadurch ein Federeffekt – ganz ohne schwere Verschleißteile wie Stoßdämpfer. In Kombination mit den großen Luftreifen entsteht das unwiderstehliche Gefühl, als würde man über die Straße surfen. Für eine rasche Verzögerung sorgt die hydraulische TEKTRO Scheibenbremse mit 140 mm Scheiben. Auch im Hinblick auf die Rahmengeometrie hat sich GO!MATE etwas Besonderes einfallen lassen. Die klassische V-Gabel hinten mit 250 W E-Motor im 12" Hinterrad wird vorne mit einer einseitigen Gabel mit 16" Vorderrad kombiniert. Dieses Hightech-Teil macht nicht nur Spaß, sondern wird einzeln per Hand in Deutschland gefertigt. Hier bekommt ihr also ein echtes Made in Germany Produkt!
Der Exit-Cross PREMIUM von IO HAWK bringt zwar 22 kg auf die Waage, dafür gibt's aber auch Leistung satt. Der 500 Watt starke Hinterradmotor sorgt für ordentlich Vortrieb und schafft sogar Steigungen bis 20 Grad. Das Trittbrett ist fast doppelt so breit wie bei einem herkömmlichen E-Scooter und verleiht maximalen Halt. Zusätzlich schlucken die verbauten Stoßdämpfer einiges weg. In Kombination mit den 10 Zoll Cross-Reifen gibt es echtes Offroad Gefühl und besten Grip auch auf nasser Strecke. Apropos Wetter: Dank der IP54 Zertifizierung und der robusten Bauweise, ist es möglich auch bei Regenwetter oder sogar Schnee zu fahren. Zwei Scheibenbremsen sorgen für eine ordentliche Verzögerung. In der Premium Variante gibt es eine mechanische Scheibenbremse vorn und eine vollhydraulische Scheibenbremse hinten.